Die historisch interessanten Hüttenhäuser auf der Halbinsel Stralau standen Mitte der 1990er fast leer und wurden erst im Frühjahr 1995 besetzt. Die neuen Bewohnerinnen und Bewohner waren ganz verschieden: Abiturienten, Studenten, Azubis, Künstler, Journalisten, Handwerker.
Die Besetzer*innen praktizierten eine stille Besetzung ohne Transparente und meldeten sich zum Teil auch polizeilich an, um ihrer Besetzung etwas „Offizielles“ zu verleihen. Sie standen in Verhandlung mit der Wohnungsbaugesellschaft Friedrichshain.
Im Haus wohnten Händler des Kollektiven Getränkehandels KGB (Kohl, Gips, Bier), der seine Niederlassung in der Nähe hatte. Die zum Haus gehörenden Garagen wurden unterschiedlich genutzt, als Schweinestall für vietnamesische Hängebauschweine, als Diskothek für die Dorfjugendlichen und als Schuhmacherwerkstatt, die aber nicht mehr in Betrieb genommen werden konnte.
Am 17. April 1996 wurde das Haus unter dem neuen Innensenator Jörg Schönboom, Bundeswehrgeneral a. D., der sich als Hardliner darstellte, geräumt. Umstritten ist, inwiefern das Wahlplakat von Freke Over, der ebenfalls zu den Besetzern gehörte und für die PDS kandidierte, ausschlaggebend war. Over hatte mit dem Slogan „Gut besetzt!“ geworben.